Bang Bang – Die Jagd nach den Stars

Bang bang, you shot me down; bang bang you hang around; bang bang, that awful sound; bang bang, my babe shot me down. […]

Na? Wer hat es erkannt? Mit Sicherheit nur die wenigsten meiner Generation. Und dabei war es doch mal so ein berühmter Satz. – Vor meiner Zeit, versteht sich. – Als die Welt noch Schwarz-Weiß war, und man sich mit seinen Freunden die neuste LP angehöhrt hat.

Eigentlich Schade.
Für diejenigen, die es nicht erkannt haben: Ich spreche von Musik. Und damit meine ich nicht diese Musik, die man mit dem Computer macht, und bei der die Instrumente alle simuliert sind, bei der maximal das Keyboard echt ist. Ich rede von der Art Musik, bei der es schon was Besonderes war, wenn eine elektrische Gitarre zum Einsatz kam. Das obige Lied ist übrigens von Cher und wurde noch im selben Jahr von Nancy Sinatra, einer Frau, von der man früher gesagt hat, sie sei eine der größten Stimmen der Welt, gecovert. Heute sucht man in aufwendigen Casting-shows nach den größten Stimmen Deutschlands. Hat man sie gefunden, dann wird sie kurz scharmlos ausgebeutet und in einem Jahr kann sich kaum einer mehr dran erinnern, denn man ist bereits auf drei verschiedenen Wegen auf der Suche nach dem nächsten „Stimmwunder“.

– An dieser Stelle gehen sie bitte einmal kurz in sich. Und überlegen sie, wer eigentlich der erste „Superstar“ war, den Dieter Bohlen für uns gesucht hat. –
Sie wissen es nicht mehr? Ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber wenn ich Wikipedia trauen darf, so war es ein junger Herr mit Namen Alexander Klaws. Auch er war mal ein Stimmwunder. Vielleicht ist er sogar immer noch ein Stimmwunder, in der örtlichen Kneipe? Hatte er jemals eine Chance? Wahrscheinlich nicht. Aber was wäre wohl aus ihm geworden, wenn er 40 Jahre früher gelebt hätte? Vielleicht hätte er damals mit den Doors mithalten können.

Vielleicht ist ein interessantes Wort. Es besteht aus den Worten viel und leicht. Trotzdem haben die Superstars von heute nicht viele Chancen. Und trotzdem ist es nicht leicht ein Star zu sein. – oder einer zu werden –

2 Gedanken zu „Bang Bang – Die Jagd nach den Stars

  1. Neinaps sagt:

    Schön wäre es, wenn CDs nicht immer in Studios tausendfach überarbeitet würden, so dass bei Livekonzerten der Zuhöhrer oft sehr überrascht wird… Ist musikalisches Gehör denn jetzt schon ein Computerprogramm? Allzuoft scheint es so… Bleibt auch die Frage, ob die Casting-shows tatsächlich nicht auch eine Plattform bieten könnten, die es jungen Talent-Anwärtern, wenn auch nicht immer Talenten^^, ermöglicht den Traum des großen Auftritts zu erleben, oder ob das Geld bald (oder schon?) alle Talente von heute bestimmt…
    Ist es utopisch sich zu wünschen Shows würden wirklich Träume verwirklichen, ohne Geldmacherei, und die großen Stimmen würden auch ohne Computer immer noch große Stimmen sein?

    • Die Castingshows suchen nicht nach einem echten Star. Sie suchen nach jemandem, den sie kurz ausnutzen können um schnelles Geld zu machen. [meine Meinung]
      Es wäre ja auch ziehmlich bescheuert seine eigene Konkurenz groß zu ziehen…

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